Was spricht für die Trennung von Kirche und Staat?

Informationsveranstaltung & Diskussion mit Ingrid Matthäus-Maier

Obwohl nur noch die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland einer der beiden großen christlichen Kirchen angehört, gibt es noch immer viele Privilegien und Berührungspunkte zwischen Staat und Kirche. Der deutsche Staat zieht für die Kirchen die Mitgliedsbeiträge in Form einer Kirchensteuer ein; die Bundesländer zahlen jährlich eine halbe Milliarde Euro an die Kirchen, ohne darüber einen Verwendungsnachweis zu bekommen; und Schulen, Kitas, Krankenhäuser sowie weitere soziale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft werden überwiegend oder gar ausschließlich aus allgemeinen Steuermitteln finanziert.

Dabei sind Religionsfreiheit und Selbstbestimmungsrecht der Religionsgemeinschaften seit der Reichsverfassung von 1919 in Deutschland garantiert. Der Staat sollte sich aus religiösen Angelegenheiten heraushalten und alle seine Bürger gleichbehandeln. In der Weimarer Verfassung wurde festgeschrieben, dass es keine Staatskirche mehr gibt.

Was läuft falsch in Deutschland? Warum werden die Regeln unserer freiheitlichen-demokratischen Grundordnung oft nicht eingehalten? Wie ist es möglich, dass kriminelle Straftaten wie Misshandlung („Missbrauch“) von Schutzbefohlenen über Jahrzehnte vor den Staatsanwaltschaften verheimlicht und vertuscht werden konnten? Warum gelten für Mitarbeitende der Kirchen nicht die gleichen Rechte wie in anderen Firmen oder Organisationen?

Darüber spricht Ingrid Matthäus-Maier in einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung
des Arbeitskreises Säkularität und Humanismus der SPD Rhein-Sieg

am Donnerstag, 20. September 2023, 19.00 Uhr
im Bürgerhaus Hennef-Stoßdorf.

Ingrid Matthäus-Maier war 1974 Mitautorin des FDP-Kirchenpapiers „Freie Kirche im freien Staat“. Sie gehörte 16 Jahre lang dem Deutschen Bundestag an und vertrat die SPD des Rhein-Sieg-Kreis als Abgeordnete. Seit vielen Jahren setzt sie sich für die Gleichbehandlung aller Weltanschauungen ein.